Source:
Aus den Briefen der Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans an die Kurfürstin Sophie von Hannover, Eduard Bodemann, 1891
Correspondance de Madame duchesse d'Orléans (1891), translated by Ernest Jaeglé
Above: Elisabeth Charlotte, princess of Pfalz-Simmern and duchess of Orléans, artist unknown.
Above: Sophia, Electress of Hanover, artist unknown.
The letter:
Paris den 22. May 1675.
Gott sey lob undt danck, nicht so sehr, daß er mich wider vom todt erlößet, sondern daß er mir heütte einmahl ein tag bescheret, worinnen ich E. L. meine gantz demütigste dancksagung vortragen kan vor dero gnädiges brieffgen, worinnen mir E. L. mitt so gar großer güttigkeit dero affection bezeugen undt die trauerigkeit, so E. L. undt oncle wegen meiner großen kranckheitt gehabt. Jch glaube auch vestiglich, daß Monsieur, papa, E. L. undt oncle mich eher vom fieber geholffen undt wider zu meiner vollkommenen gesundheitt gebracht haben, alß mrs. Braye, Baylay, Tissot et Esprit, undt glaube, daß die freüde, mich von obgemelten betauert zu sehn, mehr meine miltz purgirt hatt, alß die 72 clistier, die mir letztere haben geben laßen. Die unerhörte mengte menschen, so täglich zu mir kommen sein, haben mich verhindert biß auff heütte, zu antworten; hernach bin ich nach hoff [gegangen], da seindt alle abschidt 8 gantzer tag nach einander kommen, welche alle nach der armée gangen; dabey stehet man hier erstlich umb halb 11 auff, gegen 12 geht man in die meß, nach der meß schwetzt man mitt denen, so sich bey der meß infunden; gegen 2 geht man zur taffel; nach der taffel kommen damens; dießes wehret biß undt halb 6; hernach kommen alle manßleütte von quallitet, so hir sein; dan spilet Monsieur à la bassette undt ich muß ahn einer andern taffell auch spillen, damitt alle, die da sein, hin undt her gehn können, oder ich muß die überichen in die opera führen, welche biß 9 wehrt. Wan ich von der opera komme, dan muß ich wider spillen biß umb 10 oder halb 11, dan zu bett. Da können E. L. dencken, wie viel zeitt mir überig blieben. Hinfüro aber werde ich fleißiger sein. Den zukünfftigen Sambstag gehn wir nach St. Clou, alwo ich nicht so viel geselschafft haben werde, so mich ahn schreiben verhindern wirdt.
Partial French translation (from source 2):
Paris, le 22 mai 1675.
... Grâces soient rendues à Dieu, non pas tant de m'avoir sauvée de la mort que de m'accorder enfin un jour où je puisse présenter à Votre Dilection mes humbles remerciements du gracieux billet par lequel vous me témoignez avec tant de bonté votre affection et me faites part du chagrin que vous et l'oncle vous avez ressenti au sujet de ma grave maladie. Je suis persuadée aussi que Monsieur, papa, Votre Dilection et l'oncle vous m'avez guérie de la fièvre et fait revenir à la santé plutôt que MM. Braye, Baylay, Tissot et Esprit: la joie d'être plainte par vous et les autres a mieux purgé ma rate que les soixante-douze lavements que ces messieurs m'ont fait donner...
Partial English translation (my own):
Paris, May 22, 1675.
Thanks be to God, not so much for having saved me from death as for finally granting me a day when I can present to Your Lovingness my humble thanks for the gracious note by which you show me so kindly your affection and let me know of the sorrow you and Uncle have felt over my serious illness. I am also convinced that Monsieur, Papa, Your Lovingness and Uncle have all cured me of the fever and made me return to health rather than Messieurs Braye, Baylay, Tissot and Esprit. The joy of being pitied by you and the others has purged my spleen better than the seventy-two enemas that these gentlemen have given me...
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